Endlich ist er da. Der Endbericht zur Evaluation der Bönnschen Viertel (link), einem Beteiligungsprojekt zur Verkehrswende in Bonner Wohnquartieren. Was hat gut geklappt? Was sollte man bei weiteren Beteiligungen genauso machen? Und was sollte man verändern?
Die Stadt Bonn hatte das Büro promediare (Michael Lobeck) und das Geographische Institut der Universität Bonn beauftragt, das Kommunikations- und Mitwirkungsprojekt „Bönnsche Viertel – Lebendige Räume für Menschen“ zu evaluieren. Im Rahmen der Evaluation wurde untersucht, inwieweit die drei selbst gesetzten Ziele erreicht wurden: 1) Akteur:innen und Anliegen in den Quartieren sichtbar zu machen,
2) den gesellschaftlichen Dialog zu erhöhen, und
3) Akzeptanz für beschlossene Ziele zu fördern.
Dazu wurde ein Methodenmix aus quantitativen und qualitativen Forschungsmethoden angewandt.
Etwas verkürzt lauten die wesentlichen Ergebnisse zu den formulierten Zielen:
– Das Ziel, Akteur:innen und deren Anliegen sichtbar zu machen, wurde weitgehend erreicht. Ein Großteil der Befragten und der Interviewpartner:innen waren der Ansicht, dass sie eigene Ideen und Bedürfnisse in den Prozess einbringen konnten.
– Das Ziel, den gesellschaftlichen Dialog zu verbessern, wurde durch das Schaffen von Austauschmöglichkeiten bei zahlreichen Veranstaltungen und durch die mediale Berichterstattung über das Projekt weitgehend erreicht.
– Das Ziel, die Akzeptanz für beschlossene Ziele zu fördern, wurde nur eingeschränkt erreicht. Dies ist als direktes Ziel für ein Mitwirkungsprojekt allerdings nicht überraschend.
Eine kleine Auswahl weiterer Schlussfolgerungen:
– Die Kooperation mit lokalen Initiativen der Zivilgesellschaft und der Bevölkerung hat vielfältige Angebote geschaffen und sollte als Konzept beibehalten werden.
– Direkte, aufsuchende Beteiligung wurde von mehreren Zielgruppen als besonders wertschätzend und hilfreich wahrgenommen.
– Klar verständliche Informationen über Ziele, bestehende Rahmenbedingungen sowie die Möglichkeiten und Grenzen von potentieller Beteiligung in einfacher Sprache stellen auch für zukünftige „Bönnsche Viertel“ eine wichtige Basis für einen gelingenden Dialog dar.
Laden Sie hier den Bericht von der Seite der Stadt Bonn herunter und machen Sie sich ein eigenes Bild.
Zitiervorschlag:
Lobeck, Michael; Kathrin Hörschelmann, Juliane Dame (2024): Evaluierung des Mitwirkungsverfahrens in den Bönnschen Vierteln. Im Auftrag der Bundesstadt Bonn im Zeitraum von März 2023 bis Mai 2024. Online verfügbar: https://www.bonn.sitzung-online.de/public/vo020?0–anlagenHeaderPanel-attachmentsList-0-attachment-link&VOLFDNR=2018534&refresh=false
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Der Autor: Michael Lobeck
Ich moderiere Veranstaltungen und berate öffentliche und private Akteure zu guter Kommunikation in der Stadtentwicklung. Ich halte auch Vorträge zu Sinn und Unsinn von Smart Cities und schreibe Bücher zu dem Thema. Wenn Sie mehr darüber erfahren wollen, was ich für Sie tun kann, melden Sie sich gerne bei mir.
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