Die Stadt Bonn hatte im Juli 2019 den Klimanotstand ausgerufen und beschlossen bis 2035 klimaneutral zu werden (Link). Der Verein Bonn im Wandel dachte, das kann die Stadtverwaltung nicht alleine. Dazu braucht sie die gesamte Stadtgesellschaft. Bonn im Wandel hat ein Beteiligungskonzept entworfen und als Bürgerantrag in den Rat eingebracht. Dieser fand das Konzept so überzeugend, dass er Fördermittel bewilligt hat. Die Verwaltung hat dann mit Bonn im Wandel für zwei Jahre einen Kooperationsvertrag zur Umsetzung abgeschlossen. Das Projekt „Bonn4Future“ konnte starten.
In vielen Formaten haben Einwohner:innen aller Altersgruppen, verschiedener Herkunft und sozialer Schichten, mit mehr oder weniger Beeinträchtigungen, mit unterschiedlicher Bildungsbiographie und politischen Einstellungen gemeinsam einen Klima-Aktions-Plan erarbeitet, mit vielen Vorschlägen um Bonn bis 2035 klimaneutral zu machen. Das hat der Verein Bonn im Wandel auf der Projekthomepage Bonn4Future wunderbar dokumentiert. Eine kurze Zusammenfassung der Ergebnisse hat der Verein in einer Broschüre mit dem Titel „Es geht nur zusammen“ produziert:
Jetzt ist Bonn4Future, wie das Projekt genannt wurde für den taz-Panter-Preis nominiert. „Der taz Panter Preis würdigt Menschen, die sich mit großem persönlichen Einsatz für eine bessere Welt stark machen.“ Die Preisträger werden am 16. September in Berlin verkündet.
Gemeinsam mit Prof. Dr. Kathrin Hörschelmann, Prof. Dr. Claus Wiegandt, Dr. Juliane Dame, Julian Antoni und weiteren Mitarbeitenden des Geographischen Instituts der Universität Bonn habe ich den Beteiligungsprozess evaluiert. Der Endbericht zur Evaluation betont die Qualität der Ergebnisse, das hohe ehrenamtliche Engagement, die konstruktive und produktive Atmosphäre der Zusammenarbeit der Bürger:innen sowie den innovativen Charakter des Prozesses.
Der Rat der Stadt Bonn hat beschlossen, die Ergebnisse des Klima-Aktions-Plans, die von den Teilnehmenden am Prozess Bonn4Future erarbeitet wurden, gemeinsam mit einem parallel und teilweise verzahnt erarbeiteten Experten-Gutachten zu prüfen und umzusetzen. (Link)
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Der Autor: Michael Lobeck
Ich moderiere Veranstaltungen und berate öffentliche und private Akteure zu guter Kommunikation in der Stadtentwicklung. Ich halte auch Vorträge zu Sinn und Unsinn von Smart Cities und schreibe Bücher zu dem Thema. Wenn Sie mehr darüber erfahren wollen, was ich für Sie tun kann, melden Sie sich gerne bei mir.
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