Bürgerbeteiligung zum Bonner Rheinufer vom 19.2. bis 5.3.21 auf bonn-macht-mit.de

Foto: Michael Lobeck, Blick von der Oper auf die Rheinpromenade und über den Rhein nach Beuel

Zur Neugestaltung der Bonner Rheinuferpromenade wird die Stadt Bonn einen Planungs-Wettbewerb ausschreiben. Sie können Ideen und Anregungen mitteilen, damit die sich beteiligenden Planungsbüros Ihre Themen berücksichtigen können. Ich hatte die Freude, gemeinsam mit Prof. Benedikt Stahl am Rheinufer entlang zu spazieren, das ein oder andere Thema anzusprechen und dies als Video (externer link zu YouTube) festzuhalten, um Ihnen Anregungen zu geben.

Ursprünglich war ein „dialogischer Bürgerspaziergang“ geplant, um direkt live vor Ort zu sehen, wie man diesen schönen und für Bonn so zentralen Ort weiterentwickeln kann.

Vor zweieinhalb Jahren hatte ich die Freude, eine Veranstaltung zur Gestaltung des Bonner Rheinufers zu moderieren (Blogbeitrag hier) – damals auch mit Benedikt Stahl und den weiteren Gesprächsteilnehmern Raimund Molitor und David Baier. Raimund Molitor sprach damals vom „glorious river Rhine„, den Bonn zu bieten habe.

Das Foto zeigt das Rheinufer von der Oper bis zur Uni-Bibliothek von der Kennedybrücke aus
Foto: Michael Lobeck, CC-BY 4.0

Mit diesem Blick auf den „glorious river Rhine“ bin ich mit Benedikt Stahl von der Oper bis zur Zweiten Fährgasse spaziert und wir haben das eine oder andere Thema angesprochen, was uns aufgefallen ist (Verkehr, Trennung der Wege, Hecken, Möblierung, Materialien, Zugang zur Stadt, Opervorplatz, …). Damit wollen wir die Bonner Bürger*innen anregen, sich ein eigenes Bild zu machen und Hinweise für den anstehenden Planungsprozess zu geben. Auf der Seite bonn-macht-mit heißt es dazu:

Ziel der Beteiligung und des Wettbewerbs
Die Bundesstadt Bonn führt für die Bonner Rheinuferpromenade im Bereich Rosental bis Zweite Fährgasse im Rahmen des Masterplans Innere Stadt Bonn 2.0 einen landschaftsarchitektonischen Wettbewerb mit gemischten Teams aus Landschaftsarchitektur und Verkehrsplanung durch.

Im Rahmen der Vorbereitung des Wettbewerbs möchten wir die Bonnerinnen und Bonner beteiligen und Anregungen für die Aufgabenstellung des Wettbewerbs sammeln. Sie sind herzlich dazu eingeladen, sich hier bei Bonn-macht-mit zu beteiligen. Sie tragen dazu bei, die Aufgabenstellung an die Büros zu schärfen und die Herausforderung aus Ihrer Sicht zu verdeutlichen. Auch wenn Sie nicht aus Bonn kommen können Sie gerne Ihre Sicht der Dinge einbringen.

Vom 19.2. bis 7.3.21 gibt es die Möglichkeit, sich auf bonn-macht-mit den Planungsbüros, die sich am Wettbewerb beteiligen, wichtige Hinweise für das Bonner Rheinufer mit auf den Weg zu geben. Machen Sie davon Gebrauch!

Reflexion zum Format

Das Corona-bedingte Video-Format finde ich auch für die Zukunft (dann eher als Ergänzung) sehr hilfreich. So können Bürger*innen, die an einem Veranstaltungstag möglicherweise keine Zeit haben, oder im Nachgang noch einmal etwas nachvollziehen wollen, einen besseren Eindruck bekommen als durch ein normales „Protokoll“. Auch für die Beteiliger*innen selbst ist es eine gute Übung, die hilft, zu entscheiden, was man fokussieren möchte – ohne dabei vorzugeben, dass zu anderem nichts gesagt werden dürfte.

Man sollte aber den Aufwand nicht unterschätzen, der selbst bei einer Variante entsteht, die keinen Anspruch auf High-End-Film erhebt. Vorbereitungsgespräche, Ortsbesichtigungen, Konzeption, Feinplanung, Materialbeschaffung, Drehtage für Hintergrundmaterial, Drehtag mit Kommentator, Sichtung des Materials, Verpixelung, Schnitt, Tonnachbearbeitung, Abstimmung mit dem Auftraggeber – das sind mindestens die Arbeitsschritte, die erforderlich sind. Dabei kommen dann schon einmal mehrere ganze Arbeitstage zusammen.

Bürger*innenbeteiligung in Zeiten von Corona ist eine spannende Sache. Die einen versuchen neue Wege zu gehen – wie hier die Stadt Bonn – andere verzichten auf Beteiligung oder verschieben sie immer weiter. Die digitalen Möglichkeiten sind noch nicht perfekt, können aber einen guten Austausch ermöglichen. Einiges geht sogar nur digital. Besonders die Teilnahme ohne Anreise ist ein unschlagbarer Vorteil.

Vor einiger Zeit habe ich in einem Beitrag schon einmal darüber nachgedacht, welche Beteiligungsformate in Corona-Zeiten Sinn machen und was vielleicht auch darüber hinaus von Nutzen sein kann. Ich bin sehr gespannt, welche kreativen Lösungen noch entstehen.

Wenn Sie Fragen haben, melden Sie sich gerne: lobeck@promediare.de


Weitere Blogbeiträge zum Thema Moderation finden Sie hier

Weitere Blogbeiträge zum Thema Stadtentwicklung finden Sie hier

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Portraitfoto Michael Lobeck

Der Autor: Michael Lobeck
Ich moderiere Veranstaltungen und berate öffentliche und private Akteure zu guter Kommunikation in der Stadtentwicklung. Ich halte auch Vorträge zu Sinn und Unsinn von Smart Cities und schreibe Bücher zu dem Thema. Wenn Sie mehr darüber erfahren wollen, was ich für Sie tun kann, melden Sie sich gerne bei mir.

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