Webbasierte Medien in der Stadtentwicklung | Neue Studie jetzt ONLINE

„Smart Cities – Webbasierte Medien in der Stadtentwicklung: Bürgerbeteiligung und  Bürgerengagement in der digitalen Gesellschaft“ so heißt die Studie genau, die ich gemeinsam mit Claus-C. Wiegandt vom Geographischen Institut der Uni Bonn und Oliver Märker, Konstantin Wolf, Johannes Häußler und Sabina Christ von Zebralog für das Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR) erstellt habe.

In der Studie untersuchen wir die Nutzung webbasierter Medien in der Stadtentwicklung. Uns interessiert, welche Auswirkungen deren Einsatz auf Planungsprozesse, Akteurskonstellationen und Teilhabemöglichkeiten hat. Außerdem diskutieren wir, wie eine partizipative Stadtentwicklung mittels webbasierter Medien weiter gefördert werden kann. Wir haben von Oktober 2015 bis Dezember 2017 Literatur gesichtet, 40 Referenzbeispiele online recherchiert und dokumentiert sowie acht Fallstudien mit Interviews vor Ort intensiver untersucht.

Die acht Fallstudien sind:

  • das städtische Beteiligungsverfahren zum Rückbau einer Hochstraße in Ludwigshafen (Ludwigshafen diskutiert),
  • der Einsatz der webbasierten Medien in der förmlichen Bauleitplanung in Schleswig-Holstein (BOB-SH),
  • ein Mitwirkungsprozess zur Erstellung eines städtischen Leitbildes in Potsdam
    (Potsdam weiterdenken),
  • ein Anliegenmanagement der Stadt Friedrichshafen (sag’s doch),
  • eine zivilgesellschaftliche Initiative zur Diskussion, Aufwertung und Bespielung öffentlicher Räume in München (die urbanauten),
  • eine bürgerschaftliche Initiative zur Verhinderung eines neuen Einkaufszentrums in der Bonner Innenstadt (Viva Viktoria!),
  • eine Online-Petition zum Erhalt der Bausubstanz eines ehemaligen Industrieareals in Kaiserslautern (PFAFF erhalten – STADT gestalten) und
  • das OK Lab (Open Knowledge Lab) Berlin zur Entwicklung von Anwendungen basierend auf Open Data

An den 40 Referenzbeispiele zeigt sich unter anderm, dass webbasierte Medien zu zahlreichen Themen und von vielen unterschiedlichen Akteuren im Feld der Stadtentwicklung genutzt werden. Sie bieten vielfach eine Möglichkeit, die Teilhabe an lokalen Prozessen zu erleichtern. Kommunen fällt es oft schwerer als der Zivilgesellschaft, webbasierte Medien zu nutzen. Oft dauern Abstimmungsprozesse länger und der Wunsch nach Neutralität im politischen Prozess führt zu weniger Klicks, weil die Überschriften nicht so polarisierend sind. Vielleicht ist das – in Zeiten von umfangreichem Datenmissbrauch in sozialen Medien – aber auch nicht immer ein Nachteil.

Die Studie ist auf der Seite des BBSR online verfügbar.

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Portraitfoto Michael LobeckDer Autor: Michael Lobeck
Ich moderiere Veranstaltungen und berate öffentliche und private Akteure zu guter Kommunikation in der Stadtentwicklung. Ich halte auch Vorträge zu Sinn und Unsinn von Smart Cities und schreibe Bücher zu dem Thema. Wenn Sie mehr darüber erfahren wollen, was ich für Sie tun kann, melden Sie sich gerne bei mir.