8.9.15 / OB-Kandidaten Bonn zu Stadtentwicklung / 150 BürgerInnen diskutierten im Haus der Bildung

Foto von der oberen Etage des Stadthauses der Stadt Bonn

Foto: Matthias Zepper, flickr.com, Lizenz: CC-BY 2.0, https://creativecommons.org/licenses/by/2.0/; Verändert (Ausschnitt) von Michael Lobeck

Der neue Saal war voll. 150 BürgerInnen diskutierten am 8.9. auf Einladung des Bund Deutscher Architekten (BDA) Bonn-Rhein-Sieg im neuen Saal der Volkshochschule (VHS) Bonn. Moderiert von Michael Lobeck sprachen Peter Ruhenstroth-Bauer, Tom Schmidt und Ashok Alexander Sridharan über Fragen der Stadtentwicklung.

Welche Vision haben Sie für Bonn für 2030? Was bedeutet das für die Stadtentwicklung? Wie kann Bonn Wachstum managen? Wo kann noch gebaut werden, wenn Bürger überall vor ihrer Haustür dagegen sind? Was kann ein OB und seine Verwaltung überhaupt unternehmen, um Stadtentwicklung voran zu bringen?

Einig waren sich die Kandidaten in vielem. Mehr Kooperation mit der Region, Beethoven als Dachmarke, mehr Wohnungsbau.

Ashok-Alexander Sridharan punktete zum Wohnungsbau beim Fachpublikum mit konkreten Hinweisen auf die Notwendigkeit veraltete Bebauungspläne zu überarbeiten, der verstärkten Nutzung des §34 des Baugesetzbuches (Zulässigkeit von Vorhaben innerhalb der im Zusammenhang bebauten Ortsteile) und der erforderlichen Verbesserung der Kommunikation zwischen unterschiedlichen Ämtern.

Tom Schmidt betonte die Möglichkeiten der Vebowag, an der die Stadt beteiligt ist, allein auf ihren Grundstücken mehr als 1.000 Wohneinheiten durch Verdichtung schaffen zu können. Diese Möglichkeiten sollte die Stadt nutzen und – nach Prüfung des Einzelfalls – im Zweifel auch gegen Einzelinteressen von Anwohnern im Sinne des Gemeinwohls durchsetzen.

Peter Ruhenstroth-Bauer betonte, dass der Bau von mindestens 1.000 Wohnungen jährlich erforderlich sei und aktuell viel zu wenig gebaut werden. Es sei erforderlich, dass alle Akteure mehr miteinander ins Gespräch kommen und auch die Region in diese Frage einbezogen werden.

Die 150 TeilnehmerInnen beteiligten sich intensiv an der Diskussion und wollten wissen, wie die Kandidaten den Klima- und Naturschutz bewerten, wie sie in einzelnen Bauvorhaben eine Abwägung zwischen Interessen des Denkmalschutzes, des Naturschutzes und der gewünschten Verdichtung erreichen wollen und warum das Deutsche Museum nicht weiter gefördert werden, wenn Bonn doch als Wissenschaftsstadt punkten wolle.

Alle Kandidaten sprachen sich mehr oder weniger eindeutig gegen die Südtangente als eine „Autobahn durch die Stadt“ aus, wobei Ashok Alexander Sridharan eine Formulierung wählte, mit der er die Notwendigkeit der besseren Erschließung auch für das Auto betonte, die bei einigen TeilnehmerInnen nicht als klare Absage an das Straßenbauprojet verstanden wurde.

Auf die Frage, wonach man die Kandidaten denn nach 100 Tagen im Amt wieder befragen dürfe, standen bei Schmidt und Sridharan die verbesserten Kontakte zum Kreis (Schmidt) und den Umlandgemeinden (Sridharan) im Vordergrund und bei Ruhenstroth-Bauer das Initiieren von Stadtteilkonferenzen.

 

Wenn Sie auf der Suche sind nach einem Moderator für Projekte, die mit Stadtentwicklung im weiteren Sinn zu tun haben, fragen Sie mich doch einfach, ob ich Sie unterstützen kann. Darüber hinaus entwickele ich gerne für Sie und mit Ihnen Konzepte zur Stadtentwicklung.

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