Weit mehr als 100 Bürgerinnen und Bürger diskutierten die Zukunft Didinkiricas in Bonn

 

Foto der Pinwand mit Ideen der Kindergruppe beim Kommunalcafé zur Wohnsiedlung Didinkirica in Bonn am 16.6.2015.

Ideen der Kindergruppe beim Kommunalcafé zur Wohnsiedlung Didinkirica in Bonn am 16.6.2015. Foto: Michael Lobeck. Lizenz: CC-BY 4.0

Am 16. Juni 2015 haben auf Einladung der Stadt Bonn weit mehr als 100 BürgerInnen an einem Kommunalcafé teilgenommen, das Michael Lobeck moderierte. Diese „Beteiligung der Öffentlichkeit“ an dem „vorhabenbezogenen Bebauungsplan“ zur Nachverdichtung der Wohnsiedlung Didinkirica in Bonn diente einerseits der Erläuterung der Ziele der Planung und andererseits dem Sammeln von Anregungen für die Weiterentwicklung des Vorhabens.

Zum Zuhören hatten die MitarbeiterInnen der Stadt Bonn und die FachplanerInnen reichlich Gelegenheit an den sechs Thementischen zu „Städtebau„, „Freiraum„, „Klima„, „Mobilität/Parken„, „Historie/Archäologie“ und „Wohnungsbedarf/Alt werden im Quartier„. Die anwesenden Kinder konnten in einem eigenen Workshop, den Stadtplaner Hermann Ulrich spontan möglich machte, ihre Ideen und Vorschläge einbringen.

Nach der Begrüßung durch den Leiter des Stadtplanungsamtes, Michael Isselmann und den Moderator Michael Lobeck verteilten sich die BesucherInnen auf die sechs Themenbereiche und wurden von MitarbeiterInnen der Stadtverwaltung und externen FachplanerInnen als Einstieg ins Gespräch über die thematischen Rahmenbedingungen und die Ergebnisse vorliegender Gutachten informiert. Das Hauptanliegen neben der Information für die BürgerInnen war für die Stadtverwaltung jedoch, zu erfahren, was die BürgerInnen zu den einzelnen Themen denken.

Aufgrund von Diskussionen im Vorfeld waren sowohl deutliche Kritik erwartet worden als auch Anregungen zur Verbesserung. Beides gab es an den Thementischen. Am meisten besucht waren die Tische zum „Städtebau“, an denen Mitarbeiter des Planungsbüros planquadrat aus Darmstadt, die für den Eigentümer Wohnbau GmbH die Entwürfe für die geplanten Neubauten entwickelt hatten, den Fragen Rede und Antwort standen. Aber auch bei „Klima“, „Freiraum“ und „Mobilität/Parken“ waren immer viele Stühle besetzt. Die Informationen zur allgemeinen Wohnungsnachfrage und zur Historie des Standortes waren zwar etwas weniger gefragt, Langeweile kam hier aber auch nicht auf.

Foto der Kindergruppe am Baumodell beim Kommunalcafé zur Wohnsiedlung Didinkirica in Bonn am 16.6.2015.

Kindergruppe am Baumodell beim Kommunalcafé zur Wohnsiedlung Didinkirica in Bonn am 16.6.2015. Foto: Michael Lobeck. Lizenz: CC-BY 4.0

Auf Pinwänden wurden die Fragen und Anregungen der BürgerInnen notiert, die alle halbe Stunde die Tische wechseln konnten. Insgesamt bestand die Möglichkeit, sich an maximal vier Tischen zu informieren und Anregungen zu hinterlassen. Von 17 Uhr bis kurz vor 21 Uhr wurde intensiv erzählt, nachgefragt und diskutiert. Die allermeisten Rückmeldungen der TeilnehmerInnen zu dem Verfahren waren positiv. Mehrere Eltern, die mit ihren Kindern gekommen waren, fanden den spontanen Kinderworkshop sehr gelungen.

Einige BürgerInnen, die skeptisch zum Bauprojekt eingestellt waren, vermissten jedoch die Möglichkeit dies vor großem Publikum zu diskutieren. Dazu wäre allerdings hier vielleicht auch nicht der richtige Ort gewesen, da das Ziel der Veranstaltung nicht die Überzeugung in die eine oder andere Richtung war, sondern ein Sammeln von Einschätzungen, die die fachliche Abwägung der Planungsverwaltung, die nach Baugesetzbuch vorgeschrieben ist, qualifizieren sollte. Dabei ist es unerheblich, ob ein Argument von einer Person oder 100 Personen vorgebracht wird. Es zählt nur das Argument.

Moderator Michael Lobeck bat am Ende die „Gastgeber“ der Thementische noch um eine kurze Zusammenfassung der „Top Five“-Vorschläge. Diese reichten von konkreten Ideen zur Optimierung der Planung über die Anmeldung von zusätzlichen Informationsbedarfen (z.B. zur Beschattung des Innenhofes durch die Neubebauung) bis hin zu skeptischen Anmerkungen, ob denn mehr Wohnraum in Bonn benötigt würde. Am meisten Aufmerksamkeit erhielt der Wunsch der Kinder, doch ein Schwimmbad im Innenhof zu ermöglichen.

Alle Anregungen – nicht nur die jeweiligen „Top Five“ – wurden vom Stadtplanungsamt gesammelt und werden ausgewertet und dokumentiert. Sie fließen in die Abwägungen bei der Erstellung und Bewertung des Bebauungsplanes ein und werden der Bezirksvertretung und dem Rat vorgelegt.

Bei der Verabschiedung erklärte Michael Isselmann, dass er die aus seiner Sicht sehr gelungene Veranstaltung als Auftakt für einen Dialog verstehe. Die Auswertung der Vorschläge wolle er – nach Präsentation in den Gremien – gerne auch wieder öffentlich präsentieren. Die Bürgerinnen und Bürger sollten das Projekt weiter aufmerksam begleiten.

 

Hier finden Sie aktuelle Fotos (5.6.15) der Siedlung.

Aktuelle Unterlagen von der Webseite der Stadt Bonn:

Die Pläne zum Bauvorhaben liegen auch in der Zeit vom 8. – 22.6. im Stadtplanungsamt zur Einsichtnahme und Stellungnahme aus (Stadthaus, Etage 8C, Mo-Fr 8-13 Uhr sowie Mo und Do: zusätzlich bis 18 Uhr).

Artikel des General-Anzeigers:

 

Wenn Sie Interesse an Moderationen im Bereich der Stadtentwicklung oder Wohnungswirtschaft haben, melden Sie sich doch bitte einfach bei mir.

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